Schottergärten

Die Auricher Stadtratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen beantragt, durch Festsetzungen innerhalb künftiger Bebauungspläne Schottergärten (auch ‚Gärten des Grauens‘ genannt) zu verhindern:

Aurich, 04.11.2018

Antrag auf Verhinderung und Rückbau von Schottergärten

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

für die nächste Bauausschusssitzung am 15.11.18 beantragen wir zu prüfen, wie die flächige Gestaltung von Hausgärten mit Steinen, Kies, Schotter oder ähnlichen Baustoffen in künftig aufzustellenden Bebauungsplänen durch entsprechende Festsetzungen ausgeschlossen werden können.

Parallel dazu soll eine Aufklärungskampagne ins Leben gerufen werden, um bestehende Schottergärten zurückzubauen und Alternativen aufzuzeigen, um diese in pflegeleichte aber sinnvolle ökologische Oasen umzugestalten.

Begründung:

Auch in der Stadt Aurich und seinen Ortsteilen greifen die Schottergärten um sich. Die Gründe sind zum Teil verständlich und nachvollziehbar, da gerade bei einer älter werdenden Bevölkerung die Pflege von Hausgärten zur Belastung werden können und Schottergärten als vermeintlich pflegeleichter gelten. Sie sind mittlerweile im gesamten Bundesgebiet umstritten.

Die Umweltverbände NABU und BUND haben bereits entsprechende Initiativen gestartet, diese Entwicklung zu stoppen und umzukehren. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau kämpft ebenfalls deutschlandweit für ähnliche Regelungen.

Aus ökologischer Sicht schaden die „Gärten des Grauens“ Pflanzen, Insekten und der Vogelwelt. Vorgärten und kleine Grünflächen haben eine besondere Bedeutung für die Artenvielfalt und das städtische Kleinklima. Die Schottergärten heizen die Temperaturen zusätzlich an, eine Rasenfläche reduziert hingegen die Hitze spürbar um mehrere Grade. Das wird besonders bei den zu erwartenden Temperaturanstiegen in den Sommermonaten zum Tragen kommen. Hinzu kommt, dass Kiesgärten meist durch Folien komplett versiegelt sind, bei Starkregen kein Wasser aufnehmen können und die Kanalisation überfordern. Die Überflutung von ganzen Straßenzügen und Kellern ist die Folge.

Vorreiter beim Umsteuern sind zum Beispiel die Städte Xanten und Steinhagen. Die Städte haben ein Verbot von Schottergärten in ihre Bebauungspläne aufgenommen. Andere Städte wollen zudem man auf die Gartenbesitzer zugehen und sie mit Infomaterial über naturnahe Gärten informieren und positive Beispiele herausstellen. Eine entsprechende Beratung soll dabei über sog. Gartenbotschafter erfolgen.

Mit freundlichen Grüßen
Gila Altmann, Fraktionsvorsitzende

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