Grüne: Blutbuche bereichert die Innenstadt

Enttäuschung über Bürgermeister

Mit Unverständnis und Befremden haben die Auricher Grünen aus Stadtratsfraktion und dem Ortsrat Kernstadt auf die Stellungnahme der Verwaltung zum Zustand der Blutbuche reagiert. Während der bundesweit anerkannte Baumsachverständige Andreas Block-Daniels dem Baum einen guten Zustand bescheinige und alle haftungsrechtlichen Auflagen der Versicherung erfüllt seien, werde von Verwaltungsseite ohne Not und konkrete Grundlage die prognostizierte Lebensdauer und Standsicherheit der Buche weiterhin in Zweifel gezogen.

Die bislang getroffenen Maßnahmen und das Freibleiben der Baumscheibe sind der Buche gut bekommen. Aus Grüner Sicht werde aber jetzt erneut versucht, ein einzigartiges Naturdenkmal krank- und kaputt zu reden, um es möglichst bald beseitigen zu können. Die Beschädigungen während der in der direkten Nachbarschaft durchgeführten Bauarbeiten seien ein deutliches Indiz dafür.

„Am Baum wird verbal die Säge angelegt. Damit wird nicht nur der Gutachter in Misskredit gebracht, auch werden Versprechen der Stadt an die Bürger*innen gebrochen, die sich seinerzeit für den Erhalt der Blutbuche engagiert hatten“ sagt Gila Altmann.

Die Blutbuche ist ein ortsbildprägender Baum, der seit weit mehr als einem Jahrhundert zum Gesicht der Kernstadt gehört und zu einem positiven Erscheinungsbild von Aurich beiträgt.
Natur und besonders alter Baumbestand habe in Aurich in der Verwaltung und Teilen der Politik weiterhin keine Lobby, allen Beschlüssen zum Klima- und Naturschutz zum Trotz. Besonders bedauerlich erscheine die Diskussion um die Buche im Zusammenhang mit der Entwicklung der Innenstadt. Der Schwerpunkt der Stadtgestaltung liege weiter bei Parkplätzen und Verkehrsflächen für Pkw, die wenigen verbliebenen Grünanlagen werden vernachlässigt.

„Gerade kleine grüne Inseln wie bei der Blutbuche tragen zur Attraktivität einer Innenstadt bei und verbessern das Kleinklima“, ist sich die Fraktion sicher.

Dazu bedürfe es aber einer positiven Einstellung zu innerstädtischem Grün und dem Willen, den Baum möglichst lange erhalten zu wollen.

„Dass der Bürgermeister das Potential anscheinend nicht erkennt und dabei ignoriert, dass es viele Auricher Bürger*innen waren, die das Abholzen verhindert und die Finanzierung der Baumpflege sichergestellt haben, ist besonders enttäuschend“, so Altmann abschließend.

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