Osterfeuer im Oktober sind kein Brauchtum,

sondern Müllverbrennung

Es mutet wie ein verspäteter Aprilscherz an. In dieser Woche soll die Entscheidung des Landkreises fallen, wann das „Osterfeuer“ nachgeholt wird. Die Auricher Grünen wenden sich aus folgenden Gründen gegen diese Idee:

Zu Ostern kann man stehen, wie man will, aber ein Osterfeuer in dieser Jahreszeit nachzuholen, hat mit dem Brauchtum des Osterfestes nichts mehr zu tun“, so Gunnar Ott, Sprecher der Auricher Grünen. „In Wirklichkeit handelt es dabei um einen allgemeinen Brandtag, bei dem vor allem Grünschnittabfälle kostenlos entsorgt werden sollen.“

Wir weisen aber darauf hin, dass u.a. viele Igelfamilien jetzt in Reisighaufen einziehen, auch andere Tiere qualvoll in den Flammen umkommen werden und dass darüber hinaus die Luft bei diesen Feuern ganz erheblich mit umweltschädlichen Stoffen belastet wird.

Nicht nur Kinder, Asthmatiker und Allergiker werden einem unnötigen Risiko ausgesetzt, sondern alle Menschen und Tiere, die diesen Rauch einatmen. Die Schadstoff- und Feinstaubbelastung wird so stark, dass auch gesunde Menschen sich kaum noch ohne Hustenreiz im Freien aufhalten können.

Man könnte meinen, an den Entscheidungsträger*innen sei die ganze Klimaschutz- und Umweltschutzdebatte der letzten Jahre spurlos vorbeigegangen, wenn ernsthaft jetzt ein Termin für diesen Brandtag gesucht wird.

Dabei bemühen sich alle Ebenen der Politik, bis hoch zur Bundesregierung und EU seit Jahren um eine Reduzierung der Luftschadstoffe. Eine ganze Reihe von Gesetzen und Verordnungen sind zur Luftreinhaltung erlassen worden – u.a. das Bundes-Immissionsschutzgesetz.

Und wer den Klima- und Umweltschutz ernst nimmt, braucht sowieso keine Brandtage, sondern kompostiert oder schichtet Benjes-Hecken auf oder bringt den Grünschnitt zur Entsorgungsstelle.

Wer wirklich Wert auf gesunde Luft legt, sollte sich jetzt gegen die Brandtage stellen und
ohne Luftverschmutzung feiern.

 

Gunnar Ott
Sprecher des Ortsverbandes

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